Mit rund 890.000 Beschäftigen ist die Elektronikindustrie der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland. Im Zuge des Voranschreitens der Digitalisierung und Automatisierung in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen muss die mittelständisch geprägte Branche als unverzichtbarer Systemlieferant angesehen werden. Umso härter traf die Elektronikunternehmen, wie auch unmittelbare angrenzende Industriezweite wie Medizintechnik oder Automotive, die große Versorgungskrise im vergangenen Jahr: Neben Energie und Rohstoffen für die verarbeitende Industrie waren vor allem Halbleiter buchstäblich Mangelware, da durch die strengen Lockdowns und Corona-Maßnahmen in den asiatischen Ländern phasenweise ganze Produktions- und Lieferketten zusammengebrochen sind. Zwar hat sich die angespannte Materialverfügbarkeit durch das Umschwenken auf heimische und heimatnahe Bezugsquellen im Laufe des Jahres 2022 wieder spürbar verbessert, Inflation und der nach wie vor andauernde Krieg in der Ukraine lassen viele Unternehmen dennoch eher pessimistisch in die wirtschaftliche Zukunft blicken und eher vorsichtig und konservativ auf den Märkten agieren.
Eine fast schon gegenläufige Entwicklung nimmt man indes aus der kleinen, hessischen Gemeinde Greifenstein wahr: Dort hat der Elektronikentwickler und Leiterplattenbestücker Teba Electronic Solutions GmbH soeben angekündigt, zukünftig mit einer zweiten Schicht in der SMD-Fertigung an den Start zu gehen. Die neu eingestellten Mitarbeiter ergänzen das nun sechs Mann starke Team und fertigen nun in zwei Schichten à 8 Stunden kunden- und anforderungsspezifische SMD-Baugruppen für verschiedene Branchen. Wie hat das Unternehmen das angestellt, scheinbar sogar wirtschaftlich gestärkt aus einem krisengebeutelten Jahr hervorzugehen?
Neuer Schwung dank vorausschauendem Management
„Schon 2018 haben wir die einschneidenden Veränderungen auf dem Markt wahrgenommen“, schildert Geschäftsführer Stefan Braas das vorausschauende Management des Unternehmens.
„Die Lieferengpässe begleiten uns schon seit einiger Zeit. Bereits 2018, also weit vor Corona, Krieg und Energiekrise, lagen die Lieferzeiten für manche Produkte schon bei über einem Jahr, gleichzeitig stieg der Bedarf stark an. Wir mussten also Maßnahmen ergreifen, um nicht permanent mit Lieferengpässen wichtiger Bauteile konfrontiert zu sein.“
Entscheidend für die positive Entwicklung trotz der komplizierten Marktlage war und ist bei Teba vor allem ein Faktor: Das Unternehmen profitiert von seinem fast schon einzigartigen, vollautomatisierten Inhouse-Lager. Das umfassend bestückte Bauteillager kann über 10.000 Bauteile und Elektronikkomponenten vorrätig halten und wurde im Zuge der skizzierten Marktbeobachtungen sehr vorausschauend und großzügig gefüllt. Dadurch waren auch die große Bezugsschwierigkeiten und Lieferengpässe auf praktisch allen Märkten kein bedrohliches Problem. Durch einen verdoppelten Lagerbestand, vollautomatisierte Logistik und MES-überwachte Lagerbedingungen konnte Teba auch in Krisenzeiten stabil und ohne Qualitätseinbußen fertigen und nun sogar seine Produktionskapazitäten nach oben hin anpassen.
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend blickt Stefan Braas daher äußerst optimistisch in die Zukunft von Teba Electronic Solutions: „Wir sind sehr froh, dass wir so gut durch diese Krisenzeiten gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass unsere vorausschauenden Investitionen absolut richtig waren, wir unser Expertenteam nun sogar vergrößern konnten und so weiterhin leistungsstarke SMD-Lösungen für unsere Kunden anbieten können.“